Herzlich willkommen zu dem Beitrag über den 11. unserer Camino de Santiago Pilgerfahrt mit dem Fahrrad. Die Route ist als Jakobsweg bekannt. Wir sind diesen Abschnitt am 4. Juni 2015 gefahren und die Strecke von 61,89 Km dauerte 6 h und 12 Min, um von El Acebo de San Miguel nach Las Herrerías zu gelangen, wobei die reine Fahrtzeit 3h und 58 min betragen hat.
Wie gewohnt verließ ich die 5-Sterne-Herbergue “La Casa del Peregrino” um etwa 8 Uhr morgens , und wie üblich war Fernando bereits 1 Stunde vor mir los. Laut meinem Garmin, El Acebo liegt auf einer Höhe von 1.130m und in einem Zeitraum von nur 15 Minuten habe ich fast 500 m an Höhe verloren und dabei mehr als 10 km gefahren. Das einzige, was mich daran gehindert hat, schneller zu fahren waren die engen Kurven und Wendungen der Straße, die mich einmal, aufgrund der Geschwindigkeit die ich fuhr, fast getäuscht haben und zwang mich, über die Gegenfahrbahn zu gehen. Zum Glück gab es keine entgegen kommende Autos, sonst wäre es ein Problem gewesen. In Molinaseca hat sich die Höhe mehr oder weniger ausgeglichen und ist ungefähr konstant geblieben durch die ganze Fahrt an diesem Tag.
Ich bin durch das Dorf Molinaseca gefahren, nur von eine kurze Pause unterbrochen, um ein paar Bilder von der alten Steinbrücke über den Fluss Meruelo aufzunehmen, die bereits zur Romanische Zeit gebaut wurde.
Als nächstes fuhr ich in die Stadt Ponferrada. Als ich im Zentrum der Stadt ankam, traf ich Fernando, der dort stand um die Gebäude zu Fotografieren. Diese Stadt hat diese wunderbare Mischung aus altem und neuen, so dass es sich lohnen würde, dort einen Tag zu verbringen, wenn man es sich leisten kann. Ich glaube, dass eine der Hauptattraktionen hier das Templer Schloss mit dem Namen “Castillo de los Templarios”.
Es scheint gut erhalten zu sein und ist ein eindrucksvolles mittelalterliches Bauwerk. Das Schoss sieht so aus, wie man es Filmen über das Mittelalter kennt.
Fernando und ich machten eine Frühstuck Pause in einem der Restaurants mit Blick auf das Schloss.
Nach Ponferrada fuhren wir durch kleine Städte und Dörfer, wie Camponaraya, Cacabelos, Pieros und Villafranca del Bierzo, wo wir für etwa 15 min eine Pause gemacht haben, um etwas zu essen und zu trinken.
Villafranca de Bierzo ist eine alte Stadt mit sehr interessante mediäval Architektur, wie das Villafranca Schloss, die Kirche von San Juan und andere religiöse Gebäude, wie die Stiftskirche St. Maria und die Klöster sowie die schmale Brücke über den Fluss Burbia mit einem interessanten Blick auf die Stadt.
Die Route folgt dann wie eine “Schlange”, dem Verlauf der N-VI Straße neben der traumhaften Autobahn A-6 (Autovia del Noroeste) welche man mehrmals unterquert. Mit ihren vielen Tunneln und Hochtal Brücken, dessen Säulen von aus unten zu sehen sind, bietet die Autobahn eine interessante und moderne Aussicht für diejenigen die auf der N-VI fahren.
Dieser Straße folgt auch dem Verlauf des kleinen Flusses Valcarce, der für einige Städte und Dörfer auf dem Weg Namensgeber war. Als ich auf dem kombinierten Fußgänger- und Radweg fuhr, der von den Autos durch eine Betonmauer geschützt ist, wagte ich öfter einen Blick auf den kleinen Fluss unten und das Grün um ihn herum und dachte, dass die Leute, die mit 120 Km/h auf der Autobahn oben fahren, sie werden nie etwas von der natürlichen Schönheit erfahren, die gerade neben ihnen war. Dies ist etwas, das man nur mit langsamen Formen des Transportes, wie Radfahren oder per Fuß, erleben kann.
Entlang dieser Route, haben wir Dörfer oder Städte wie Pereje, Trabadelo, La Portela de Valcarce, Ambasmestas, Vega de Valcarce, Ruitelán gekreuzt, bis wir schließlich in Las Herrerías ankamen.
Las Herrerías ist ein winziges Dorf, kurz vor dem Berg “El Cebreiro” , der als eine der größten Herausforderungen des Camino bekannt ist. Dabei konnten wir sehen, dass sich ein Sturm am Horizont nähert, so dass es sinnvoll erschien, dort zu bleiben. Nach meinem Wissen gibt es nur eine Pilgerherberge in Las Herrerías, die den passenden Namen “Albergue Las Herrerías” trägt.
Die Übernachtung hat 8 € gekostet und die Herberge gehört einer netten Dame, die viele Sprachen spricht (ich hörte sie auf Spanisch, Deutsch, Englisch und Französisch sprechen). Sie bietet auch das Abendessen an, aber ohne Fleisch, da Sie eine strenge Vegetarierin ist.
Sie kocht das Essen selbst, und es gibt kein Menü zur Auswahl. Ich glaube, wir haben ungefähr 12 € für das Abendessen bezahlt und es bestand aus Suppe, eine Art von Salat als Hauptmahlzeit und Karottenkuchen, als Nachtisch. Es war genug und lecker, selbst für einen Fleischesser. Ich glaube es gibt nur einen andere Gelegenheit im Dorf, wo man etwas zum Essen bekommen kann.
Im Wesentlichen gibt es nur 2 Zimmer. Im Obergeschoss befindet sich der Hauptraum mit etwa 10 Etagenbetten und ein kleines Einzelzimmer für 2 Pilger oder ein Paar, die ein bisschen mehr kostet (12 €, glaube ich). Unten gibt es eine kleine Rezeption und die öffentlichen Bereiche mit zwei Badezimmern / WC, einer Waschküche mit Waschmaschine / Trockner und dem Esszimmer mit einem großen und einem kleinen Tisch.
Nach dem Duschen und waschen von einigen Kleidungsstücken per Hand, habe ich einen Spaziergang durch das Dorf gemacht und nahm ein paar Bilder auf, von dem kleinen Fluss “Las Ramas” , der das Dorf durchfloss. Augenblicke später kam der Sturm und ein Blitzeinschlag schien die Ursache für einen kompletten Stromausfall im Dorf zu sien, der mehr als 1 Stunde dauerte. Wir verbrachten die Zeit im Gespräch mit den anderen Pilgern aus verschiedenen Länder und mit Spielkarten.
Es war ein schöner Abend. Die “No Wi-Fi” Politik der Herberge hat tatsächlich funktioniert 🙂 Nun, das war es für den 11. Tag. Ich bitte Euch Kommentare oder Fragen zu verfassen oder zumindest kurz mitzuteilen, ob du es magst oder nicht. Dazu einfach auf die Sterne am unteren Rand vom Artikel klicken!
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